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Foto welt.de

Brief von Hermann Friedrich nach Hause, vom 11. November 1944:                  

Meine Lieben zu Hause, meine geliebte Frau, liebe Kinder,

ganz besonders denke ich heute an dich, lieber Eugen, der du ja nun schon 6 Jahre zählst und davon fast nur Krieg mitbekommen hast. Versprich mir bitte, gut auf dich aufzupassen. Gehe immer in den Keller wenn die Bomben wieder fallen. Trinke schön Kamillentee und iss öfter mal einen Apfel, damit du nicht so oft krank bist.

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Alles Gute also, von deinem Papa. Ich drücke dich ganz lieb, auch Johanna und Jacob, gebt auf Eugen Acht und hilft eure Mama, wo ihr nur könnt. Ich kann euch jetzt gar nicht helfen. Nur vielleicht ein wenig Trost und Hoffnung durch meine Worte empfinden lassen. ......

Ich habe den letzten großen Krieg überlebt und werde....

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Quelle boot.de

… Celina taucht langsam an das Heck heran und nach oben, muss die Atmung für längere Zeit einstellen, damit die aufsteigenden Luftblasen sie nicht verraten. Kann sie es wagen, so dicht an die Schiffschraube heranzuschwimmen, um den Detonator so tief wie möglich im Rumpfinneren anzubringen? Was ist, wenn der Motor plötzlich anspringt und das Boot losfährt? Die Schiffschraube würde sie in Stücke reißen. Es fehlt Celina am nötigen Mut, sie dreht um, schwimmt einige Meter vom Boot weg und ist nahe dran, den Detonator einfach auf den Grund fallen zu lassen.

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Nein, fährt es Celina wie ein Blitz durch den ganzen Körper, sie möchte den Tod ihrer Eltern nicht ungesühnt lassen und macht ......

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Quelle: Straßbourger-boote.de

Straßbourg 1992 - Treffen mit Lea

Lea entledigt sich ihres Hosenanzuges und ist nur noch in Slips, feuerrot wie ihr Hut, den sie sich erneut aufsetzt.

„Nimm den Apparat, Kevin und mach bitte ein schönes Foto, möchte ich Barbara zu ihrem Geburtstag schenken".

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Ich kann nicht gerade behaupten, dass mich das kalt lässt, zumal sie sich derartig erotisch positioniert, dass ich den Fotoapparat am liebsten bei Seite legen würde. Sie nimmt die Sonnenblume aus dem Hut, setzt sich auf die Couch, legt sie zwischen ihre gespreizten Beine und streichelt sich lustvoll mit dem Stil der Blume.

 „Na was ist, Kevin – bekommst Du auch Gefühle? Sei nicht irritiert, heute habe ich mal Lust auf einen Mann…Celina hat nichts dagegen, habe mir schon die Genehmigung von meinem Double eingeholt.“

Ich bin sprachlos, ziehe meine Sachen aus und lasse mich von Lea nach allen Regeln der sexuellen Kunst verführen.

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Quelle: ceramicsandlightworks.at

Dienstag, 05. Mai, 1992 - Luzern - Goldener Stern/Burgerstrasse

„Granat“ und „Grenadier“

Na gut Jörg, dann hör dir mal die Geschichte dazu an, die Geschichte von „Granat“ und „Grenadier“.

Seit der Aufnahme ins Operative Netz, als ausgebildeter Kundschafter, bist du „Granat“.

Jens Jansen, deine Originalperson ist „Grenadier“.

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Im Übrigen, auch zum Vorgang „Grenadier“ haben wir alle Erfassungen löschen und die Dokumente vernichten können.

Das mal in Kurzform, in Wirklichkeit war es viel umfangreicher und komplizierter mit viel mehr Details – es ist eben die „Königsdisziplin“ in der Agentenschleusung – ein kompletter Austausch real existierender Personen.

Du verstehst, Jörg, warum ich dem Vorgang „Granat“ – „Grenadier“ ein wenig nachweine?“

...Nur als plötzlich die Wende kam, war alles anders, ich konnte es kaum glauben und du kennst ja meine Reaktion, damals, wie es gelaufen ist, war den Umständen geschuldet.“

„Lass man gut sein, Jörg, ich glaube wir können uns beide heute aufrichtigen Hauptes trennen, oder?“

Wir umarmen uns ganz herzlich, so wie damals, als ich über die Grenze ging, um meinen Einsatz als Kundschafter zu beginnen.

„Ich stimme dir zu, Dietmar, lass es dir gut gehen, Kopf hoch!“ nehme meine Jacke und den Rucksack.

„Die Rechnung bitte, für ALLES“ – höre ich Dietmar noch sagen, seine letzten Worte.